Trollballspiele mit Hindernissen

Die Tsa Geweihte

Spielt noch ein Lied!“, rief Alena, Geweihte der Tsa, fröhlich.
Sie war mit ihrem Reisegefährten Ragnar Svenjason, frischgebackener Adeptus Minor der Schule der Hellsicht zu Thorwal in das neu gegründete Dorf Svennaholm gereist, um sich die Trollballspiele anzuschauen. Die Gründer Eilif, Svenna und Netanuk hatten ganze Arbeit geleistet und in der Taverne herrschte gute Stimmung unter den anreisenden Gästen. Und an was für einem bunten Tisch Alena doch sass. Da war Eduard Beorson von Grimmeneck mit seinem roten Barden Fred und Rahjala Rosenrausch, einer blauen Bardin, Lucan Velero, ein Schiffskapitän mit seinem Maat Tuanor, Balion, ein Schreiber, der die Dokumentation der Trollballspiele machen sollte und drei Maraskaner, die Tee aussschenkten und seltsame schwarze Päckchen auspackten.
Was habt ihr da?“, fragte Alena neugierig.
Oh, das ist Gimbab. Wollt ihr es probieren?“, sagte die Maraskanierin und reichte Alena ein Päckchen.
Mein Name ist Shioban Jinimajida und dies sind meine Begleiter.“, fügte die Frau hinzu und deute auf die beiden Männer neben ihr, die gerade von ihrem Tee kosteten.
Mann kann es essen?“, Alena betrachtete das Päckchen skeptisch. „Muss man es erst schälen?“
Nein, nein, beißt einfach rein.“
Alena biss vorsichtig in das Päckchen. Es schmeckte ein wenig nach Meer und war mit etwas weißen, klebrigen gefüllt, das keinen Geschmack zu haben schien.
Und, wie schmeckt es Euch?“, fragte Shioban.
mhm…“ Alena schluckte die Masse herunter und betrachtete das Päckchen.
Nun es ist nicht so ganz mein Geschmack. Vielleicht solltet ihr etwas Süßes hinzufügen wie Honig oder Beeren.“
Eine interessante Idee. Auf Maraskan füllt man sie manchmal mit rohem Fisch.“, sagte Shioban, nahm sich ein Päckchen und biss hinein.
Ein großer, kräftiger Mann in grün gekleidet ging an ihrem Tisch vorbei.
Oh, ich kenn euch, ihr seid der Bulle von Olport, nicht wahr?, rief Alena aufgeregt.
Richtig richtig.“, sagte der Mann und setzte sich an ihren Tisch.
Werdet ihr morgen mitspielen?“, fragte Alena.
Nein, nein. Ich habe genug Spiele gespielt. Ich werde ich die Spiele entscheiden…äh…überwachen.“
Und was glaubt Ihr, wer die besten Chancen hat?“
Die Mannschaften müssen sich morgen früh erst noch anmelden, aber die Sieger vom letzten Jahr, die Thowalschen Weiber, sind auch wieder dabei und die können auf jeden Fall was!“
Plötzlich erklang ein Schrei. Alena blickte zu Tür und sah eine blonde, junge Frau, die auf sie zugelaufen kam.
Der Bulle von Olport! Ich kann es kaum glauben, Euch hier zu sehen!“
Das Mädchen kniete nun vor dem Schiedsrichter und ergriff seine Hand.
Ich bewundere Euch und Eure Leistungen zu tiefst! Schon immer wollte ich Euch einmal treffen.“
Hübsches Mädchen, steh doch auf von dem schmutzigen Boden.“, sagte der Bulle.
Willst du dich nicht lieber auf meinen Schoß setzten?“
Er zog sie auf die Füsse. Sie lächelte ihn überglücklich an und setzte sich bereitwillig.
In dem Moment traten drei tropfnasse Gestalten ein, die sich sofort an das Feuer gesellten. Ihrem Aussehen nach kamen sie von den Zyklopeninseln.
Was ist denn mit Euch geschehen? Seid ihr hierher geschwommen?“, fragte Alena.
Nun, ja, der Käptn unseres Schiffes wollte nicht so nah ans Land kommen.“, antwortete einer der drei.
Habt ihr noch nichts von Beibooten gehört?“
Lucan Velero grinste. „Hier nehmt nen Schluck Rum, das wärmt euch wieder auf."Er reichte seine Flasche an einen der Zyklopäer.
Hier nehmt einen Becher warmen Tee.“, sagte einer von Shiobans Begleitern zu dem anderem Zyklopäer.
Habt vielen Dank für den Becher.“, antwortete dieser und nahm das dampfende Gefäß entgegen.
Da erklang von draußen ein Schrei.
EEEEEEEIIIIIIIIIIILIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIF!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“
Svanna kam in die Taverne, stapfte auf Eilif zu, der an Alenas Nebentisch sass und packte ich an Ohr.
EILIF! HAST DU ORKS EIGENGELADEN?“
Auauauauauauauauau…Svenna, du tust mir weh!“, jammerte Eilif.
ICH HAB DIR DOCH GESAGT DAS ICH KEINE ORKS HIER HABEN WILL! DU KOMMST JETZT SOFORT MIT RAUS UND SAGST DENEN, DASS SIE VERSCHWINDEN SOLLEN!“
Svenna zerrte Eilif an seinem Ohr zur Tür heraus.
Lasst die Orks doch hier sein, wenn sie friedlich sind.“, sagte Ragnar.
Genau.“, fügte Alena hinzu. „Lasst uns alle miteinander fröhlich sein und die Trollballmeisterschaft feiern!“


Der Hetmann

Schön ist es hier in Svennaholm, dachte Netanuk Olgathorson von der Sippe der Thorbanger und blickte über den See. Es war noch gar nicht so lange her gewesen, dass Eilif beschlossen hatte mit Svenna hier ein neues Dorf zu gründen. Er hatte behauptet, dass ein Luftgeist ihm eine Karte gegeben hatte, die eine gute Stelle für eine neue Siedlung zeigte. Netanuk hielt das mit dem Luftgeist zwar für ausgemachten Blödsinn, aber dennoch hatte er zugesagt, mitzukommen, als die beiden ihn gefragt hatten.
Dies hatte natürlich bedeutet, dass er die Greyfenfelser hatte verlassen müsse. Umso erfreuter war Netanuk gewesen, dass der Baronske seiner Einladung zum Trollballturnier gefolgt war. So würden die unerbittlichen Greyfenfelser morgen alle vom Platz fegen. Netanuk bedauerte nur ein wenig, dass Hjora nicht in ihrer Mannschaft war, sondern wieder bei den Thorwalschen Weibern, mit denen sie schon letztes Jahr den Sieg errungen hatte, mitspielte.
Verstohlen blickte Netanuk zur Seite auf Hjorga Feuerhaar. Sie hatte sich auf den Rücken gelegt und betrachtete die Sterne.
Viel hatten sie schon miteinander erlebt. Sie war stets seine rechte Hand im Dienst zum Schutz des Baronske und sein Schild im Kampf gegen das Ungemach gewesen.
Zu Argalts, der alten Feste in den Greyfenfelser Landen, hatte sie an seiner Seite gestanden, als dunkle Mächte nach dem Lande gegriffen hatten. Sie allein hatte alle gedeckt als die Schattenwesen in den Innenhof eingedrungen und ihnen in den Rücken gefallen waren bis das Feld neu geordnet worden war.
Zu Haibuthar war sie gegen Elemente und Jünkerather gezogen und hatte ihn aus dem Schlachtgetümmel geholt und somit das Leben gerettet als er bereits blutend am Boden lag. Auch den Angriff auf die Gegner hatte sie bereitwillig mitgemacht und als die Greyfenfelser mitten im Dorf eingezingelt von Feinden waren, war sie es, die eine Bresche geschlagen hatte, die den Weg öffnete und den Rückzug ermöglichte.
Zu Elgern-Scharten hatte sie gegen Dämonen und Orks in der vordersten Reihe gekämpft. Sie war als letzte ohne Schild und nur noch mit einer Axt in der Hand, zurück in die Feste gekehrt und hatte dann Swafnir geehrt, in dem sie den Sieg feierte wie es nur eine Thorwalerin kann.
Dann vor wenigen Madaläufen hatte sie nach dem Tod des letzten Hetmanns den Posten der Hetfrau über die Thorbanger gefordert. Netanuk lächelte bei dieser Erinnerung. Er war der Einzige gewesen, der den Mut gehabt hatte, sich ihr entgegen zu stellen. Sie hatte für den Holmgang Axt, Schwert und Messer gewählt - drei Waffen, drei Schilder und dreimal das Blute, den neun Nornen zu Ehren. Der Kampf war der längste und härteste gewesen, welchen Netanuk jemals geführt hatte und nach vielen erbitterten Schlägen war es dazu gekommen, dass beide aus einer dritten Wunde bluteten. Sie hatte ihm den Sieg schenken und ihn als ihren neuen Hetmann ehren wollen, doch Netanuk hatte Swafnir den Entscheid überlassen. So hatten sie heute in Svennaholm noch einmal ihre Schwerter gekreuzt. Der Schlagabtausch war kurz und heftig gewesen. Swafnir hatte schließlich Netanuk den Sieg gegönnt, doch war Hjora nicht verärgert gewesen, sondern hatte mit ihm auf seinen Sieg getrunken und mit ihm gefeiert wie eine wahre Thorwalerin.
Nach einigen Hörnern des guten Gerstensafts hatte sie ihn gebeten, ihr doch ein wenig die Umgebung des Dorfes zu zeigen und nun waren sie hier am Ufer des Sees, in dem sie die Sternendecke spiegelte.
Eigentlich hatte Netanuk es sich nicht eingestehen wollen, aber jetzt bemerkte er, wie sehr er ihre Gesellschaft vermisst hatte. Es war schön, sie hier zu haben, so dicht bei ihr zu liegen und einfach nur ihre Gegenwart zu spüren.
Schau nur, eine Sternschnuppe!“, durchbrach Hjora die Stille und deutete in den Himmel.
Wünsch dir was.“, antwortete Netanuk.
Schon geschehen.“, sagte sie grinsend und richtete sich auf.
Was denn?“, fragte Netanuk neugierig.
Das darf ich doch nicht sagen, sonst geht es ja nicht in Erfüllung. Aber vielleicht kannst du mir ja bei der Erfüllung helfen.“
Sie rutschte ein wenig näher zu ihm heran.
Eigentlich wollte Netanuk etwas erwidern, aber nur ein Krächzen kam aus seinem Mund. Auch wurde ihm auf einmal ganz heiß, was wohl kaum an dieser warmen Spätsommernacht lag.
Na, was glaubst du, was ich mir gewünscht habe?“, flüsterte Hjora und kam noch näher – so nah, dass Netanuk selbst in dieser Dunkelheit ihre Sommersprossen erkennen konnte.
Plötzlich ertönte ein unheimliches Grollen, worauf ein lautes Platschen zu hören war. Erschrocken blickten beide auf den See. Etwas riesiges, monströses erhob sich daraus und kam schneller als erwartete auf sie zu. Schon fühlte Netanuk, wie ihn etwas am Fuß gepackt hatte und ihn ins Wasser zog. Verzweifelt suchte er etwas, um sich festzuhalten, aber bekam nur Gras und weiche Erde zu fassen. Als er schon halb im Wasser war, stand Hjora neben ihm am Ufer und schlug mit ihrer Axt auf das Monster ein.
Lass ihn los! Und geh zurück dorthin, wo du her gekommen bist!“, rief sie.
Das Monster brüllte auf und Netanuk spürte, wie es seinen Griff lockerte, so dass er sich ihm entwinden konnte. Schnell zog er sich zurück ans Ufer, wo Hjora sich sofort neben ihm niederkniete. Das Monster war verschwunden und nur noch ein paar Ringe auf der Wasseroberfläche zeugten davon, dass eben etwas aus dem See gekommen war.
Bei Swafnir, was war denn das? Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Hjora.
Ja, ich glaube, es geht mir gut.“, antwortete Netanuk keuchend. „Wir sollten zurück ins Dorf gehen und davon berichten.“
Hjora half ihm auf und gemeinsam machten sie sich zurück nach Svennaholm. Wie es schien hatte sie ihm wieder einmal das Leben gerettet.


Der Magier

Eigentlich hatte Ilmarjew Woldurjenko, Adeptus Maior der Schule der Beherrschung zu Neersand sich auf die Trollballspiele gefreut und jetzt stand er mit dem Magierzirkel, den er in Nostria kennen gelernt hatte, an diesem dunklem See, an dem gestern Abend ein Monster aufgetaucht war und versucht hatte, einen der Gründer des Dorfes in den See zu ziehen. Dieser schien sich von dem Wasser eine Art Vergiftung geholt zu haben, denn alle Körperteile, die das Wasser berührt hatten, hatten sich blau gefärbt.
Zu Untersuchungszwecken hatte jemand etwas Wasser aus dem See mitgebracht, was jedoch von so unheiliger Natur war, dass die Magier sich einige waren, das es keine andere Möglichkeit gab, als es zurück zu schütten.
Reza von der Schule der Hellsicht zu Thorwal hielt die Phiole in der Hand und sprach ein Gebet zu Efferd während sie ihren Inhalt in den See kippte. Unterdessen suchte Lindariel, der Elf, den Boden nach Spuren ab, während die Magier kritisch die Gegend betrachteten.
Meint ihr, wir tun wirklich das Richtige?“, fragte Adranon von der Lowanger Akademie der Verformungen.
Das wird sich zeigen. Jedoch ist dies wohl vorerst die beste Lösung.“, antwortete Hesindion Blutblatt, ein freischaffender Magier, der seine Scholarin Lajil wie immer an der Hand führte.
Nach der Analyse des Wassers kann ich nur sagen, dass schreckliche Mächte in diesem See hausen, die vernichtete werden müssen.“, fügte Pios vom Konzil der Elemente hinzu.
Lindariel war einigen Spuren, die er entdeckt haben musst, am Ufer entlang gefolgt und war jetzt zwischen dem hohen Schilf fast verschwunden.
Kommt her, ich hab was gefunden!“, rief er.
Sofort eilten die Magier geschlossen zu der Stelle und erblickten eine Zeichnung am Boden.
Ich denke, dass es sich hierbei um einen Beschwörungskreis handelt.“, sagte Adranon.
Das denke ich auch“, stimmte Hesindion zu. „Auch muss es sich um eine Beschwörung dunkler Mächte handeln. Seht nur diese Zeichen.“
Pios und Reza beugten sich herunter, um die Zeichen genauer zu analysieren. Nun sollten sie sich ruhig darum kümmern. Was gäbe Ilmarjew nicht darum, wenn er einmal an einen Ort kommen würde, an dem es keine dunklen Geheimnisse zu lösen gäbe. Finster blickte er auf den See heraus und erstarret.
Schaut nur!“, rief Ilmarjew und deutete auf den See.
Und tatsächlich waren dort nicht weit vom Ufer Ringe zu erkennen, die etwas im Wasser schlug.
Was ist das?“, rief Lajil verängstigt und wich ein paar Schritte zurück.
Sogleich tauchte etwas aus dem Wasser auf, das aussah wie ein Haufen Tang.
Das Monster!“, rief Pios.
Es muss das Wesen sein, das beschworen wurde.“, sagte Reza.
Es bewegt sich so langsam und unbeholfen wie ein Golem.“, spekulierte Adranon.
Ich finde, es sieht eher aus wie der tangbedeckte Kopf eines Kragenmolches.“, meinte Hesindion.
Aber seht euch doch nur die Form an, das kann unmöglich ein Krakenmolch sein.“, erwiderte Adranon.
Ähm, werte Kollegen, ich möchte eure Diskussion ja nur ungern unterbrechen, aber egal, was es ist, es ist uns schon recht nahe.“, warf Ilmarjew beunruhigt ein.
Und tatsächlich, obwohl sich das Wesen recht langsam zu bewegen schien, war es bis auf wenige Schritt heran gekommen.
Vielleicht lässt es ja mit sich reden.“, sagte Adranon.
Glaubt Ihr, es hat Verstand?“, fragte Reza.
Einen Versuch wäre es wert.“, erwiderte Adranon.
Hesinde zum Gruße...äh…Wasserwesen. Wir kommen in Frieden. Lass ab von deinem Tun und…äh…nenn uns dein Begehrt!“
Doch das Wesen antwortete nicht, sondern packte stattdessen Adranon, der vor Schmerz aufschrie.
Es scheint doch nicht friedlich zu sein.“, sagte Reza nachdenklich.
So tut doch was!“, rief Lajil.
Kurzerhand schlug Ilmarjew mit seinem Stab auf das Monster ein, woraufhin es aufbrüllte und Adranon los ließ.
Pios und Reza packten Adranon und trugen ihn fort. Die anderen folgten ihrem Beispiel und entfernten sich ebenfalls vom See.
Wir müssen ihn schnell hier wegbringen!“, rief Hesindion.
Ja, dann helft uns doch.“, keucht Reza.
Lindariel und Ilmarjew packten mit an und als sie sich weit genug vom See entfernt hatten, legten sie Adranon auf einer kleinen Lichtung ins Gras. Sofort machte sich Ilmarjew daran, seine Heilkünste an Adranon zu beweisen.
Er schreckte aus seiner Trance hoch, als er einen Aufschrei hörte. Lajil hatte sich hinter Hesindion versteckt, da mehrere bis an die Zähne bewaffnete Männer aus dem Wald getreten waren.
Na, was haben wir denn da.“, sagte ihr Anführer grinsend. „Ihr führt bestimmt einen schönen Batzen Gold mit euch, den ihr uns sicherlich gerne überlasst.“
Was fällt euch ein?“, rief Reza empört. „Wisst ihr denn nicht mit wem ihr sprecht?“
Oh doch.“, antwortete der Mann. „Ich spreche mit euch, die ihr töricht genug wart, unseren Wald zu betreten. Das kostet euch natürlich etwas.“
Einer der Männer war neben Ilmarjew getreten, der immer noch neben Adranon kniete, der langsam erwachte. Er schnappte sich den Hut von Ilmarjews Kopf und zog ihn sich auf.
So einen Hut wollte ich schon immer mal haben. Er steht mit sicherlich ganz vorzüglich.“
Er drehte sich zu den anderen Männern um, die laut lachten und johlten.
Gib das sofort zurück!“, rief Ilmarjew empört.
Und was willst du dagegen machen?“, antwortete der Räuber und tänzelte aus Ilmarjews Reichweite. Ilmarjews Augen verengten sich zu Schlitzen.
Das wirst du mir büßen! Blitz dich find, werde blind!“
Hey, das ist unfair!“, rief der Mann und rannte sogleich gegen einen Baum.
Sofort gingen die anderen Räuber zum Angriff über, aber die Magier waren nicht untätig und ließen die verschiedensten Zauber auf die Räuber einregnen, so dass diese schließlich die Flucht ergriffen.
Pios klopfte sich die Hände an der Robe ab und schüttelte den Kopf.
Dieses Pack hat doch nicht ernsthaft geglaubt, uns berauben zu können.“
Nun, wir haben sie wohl eines besseren belehrt.“, fügte Reza hinzu.
Aber mein Hut, sie haben meinen Hut mitgenommen!“, rief Ilmarjew verzweifelt. „Wenn ich die noch mal zu fassen bekomme, dann verwandele ich sie allesamt in kriechende Maden!“
Oder in Schafe.“, lachte Adranon, der sich mittlerweile wieder erholt zu haben schien. „Dann könnt Ihr sie scheren und einen neuen Hut daraus machen.“

Der Ingenieur

Eigentlich hatte Nitakis Nanduriopoulos gar nicht vorgehabt, nach Thorwal zu kommen, doch wo er schon einmal hier war, hatte er sich der Trollballhysterie angeschlossen und eine Mannschaft mit seinen Gefährten Nandurian und Falane, sowie Firutin, Shioban und Gerad gebildet. Jedoch bevor ihr Mannschaft Fra'Sor zu ihrem ersten Spiel antreten konnte, waren sie von Ereignissen überrascht worden, die ihnen wichtiger erschienen, als den Trollballpokal zu erringen. 
Eine Gruppe Kultisten hatten sich an dem See zu schaffen gemacht und einige Necker für ihre dunklen Beschwörungszeremonien geraubt. Eine Frau namens Reviana hatte einen Trupp bestehend aus einem Thorwaler namens Asleif, einem Medicus namens Rudger, einem Elf, der kein Garethi zu sprechen schien und einigen Greyfenfelsern zusammengestellt, an den sich die komplette Fra’Sor Mannschaft sofort angeschlossen hatte. Auch eine Bardin war mit ihnen mit gekommen, die aber durch ihr ständiges Musikzieren eher hinderlich bei der Verfolgung war.
Schnell hatten sie die Spuren der Kultisten aufgenommen und schlugen sich durch dichtes Unterholz, stets wachsam, da sie hinter dem nächstem Baum oder dem nächsten Strauch auf die Kultisten stossen konnten. Sogar die Bardin war verstummt, ob es jedoch daran lag, dass sie endlich zur Vernunft gekommen war oder an dem recht beschwerlich Weg, konnte Nitakis nicht sagen.
Plötzlich traten sie hinaus auf ein weites Feld. In der Ferne war eine Baumgruppe zu sehen, aus der Rauch hervor kam. 
Dort müssen sie sein. Schnell, folgt mir!“, rief Reviana und stürmte voran.
Und tatsächlich, als sie die Bäume erreichten, entdeckten sie einen grausig aussehenden Altar, der fürchterlich nach verfaultem Fisch stank, um den sich ein handvoll Kultisten in schwarzen Roben scharrten. 
Sofort gingen alle zum Angriff über, doch Nitakis blieb zurück und beugte sich über die Neckerin, die bewusstlos vor dem Altar lag. 
Als er sie berührte, um sie hoch zu heben, überkam es ihn wie eine Welle. Alles war in einem bläulichen Schimmer getaucht und er sah einen großen Fluss, der sich in einen See ergoss. Das Wasser bäumte sich auf, umschloss ihn und er hatte das Gefühl in Armen zu liegen, die ihm Geborgenheit gaben. Dann wurde Nitakis abrupt wieder in die Wirklichkeit zurück geworfen. Sofort nahm er die Neckerin in die Arme und rannte zum See. Dort ließ er das Wesen vorsichtig ins Wasser gleiten und als ihr Körper vollständig mit dem kühlen Nass bedeckt war, öffnete sie die Augen.
Habt dank, edler Retter.“, sagte sie mit einer Stimme, die wie das Plätschern eines kleinen Baches klang.
Gerne zu Diensten.“, erwiderte Nitakis. 
Der See ist immer noch nicht geheilt. Zerstört den Altar, er verursacht das vergiftete Wasser.“, fuhr die Neckerin fort.
Wir werden unser bestes geben.“, antwortete Nitakis.
Die Neckerin legte den Kopf schief als würde sie lauschen und sagte nach einer Weile.
Es ist bereits geschehen. Die Heilung des Sees kann beginnen.“
Was ist jedoch mit dem Wassermonster? Bedroht es euch nicht?“, fragte Niktakis.
Tangson ist nicht böse. Das schlechte Wasser vergiftet seine Sinne. Wird sich das Wasser klären, wird auch er wieder friedlich mit uns vereint leben.“
Die Neckerin legte wieder den Kopf schief und plötzlich machte sich Schrecken auf ihrem Gesicht breit.
Ihr müsst euch rüsten. Das Böse ist noch nicht geschlagen und der Tod wird aus dem See kommen. Es ist noch nicht vorbei.“
Was meint ihr damit?“, rief Nitakis, doch die Neckerin war schon in den Fluten verschwunden.

Der Seefahrer

Kann ich noch irgendwas für Euch tun?“, fragte die Heilerin, nachdem sie den Verband festgemacht hattte.
Tuanor röchelte und schüttelte den Kopf. Er deutete auf Ed, bei dem Rahjala gerade versuchte, dessen Blutungen, die aus seiner riesigen Bauchwunde kamen, mit einem Tischtuch zu stoppen.
Erschöpft lehnte sich Tuanor in seinem Stuhl zurück. Und dabei hatte der Abend so schön begonnen. Er hatte mit seiner Trollballmannschaft, dem bunten Haufen, die aus seinem Käptn, Ed und Fred bestand, vor der Taverne gesessen und mit Wein auf ihren heutigen Sieg getrunken. Rahjala, die mit ihnen nach Svennaholm gekommen war, aber nicht Trollballspielen wollte, hatte sich zu ihnen gesellt und sie hatten sich lustige Reime ausgedacht und gemeinsam gesungen. Schließlich als die Nacht herein gebrochen war, hatte ihn Rahjala gefragt, ob er nicht mit ihr zum Lagerfeuer spazieren wollte. Als sie es sich vor den knisternden Scheiten gerade gemütlich gemacht hatten, waren jedoch furchtbar aussehende Wasserleichen aus den Bäumen hervor getreten und Tuanor war sofort mit Rahjala zurück zum Dorf gerannt und hatten Alarm geschlagen.
Nachdem er Rahjala in die Taverne in Sicherheit gebracht hatte, war er sofort wieder hinaus gestürmt, um die Kämpfenden zu unterstützen. Er hatte mit seinen Säbel viele Male auf einige Wasserleichen eingeschlagen, jedoch schienen seine Hiebe kaum etwas auszurichten. Schließlich hatte ihn eins dieser vermaledeiten Geschöpfe am Hals erwischt und es war ihm gerade noch gelungen, sich in die Taverne zurück zu schleppen während er versuchte, das Blut zu stoppen, dass aus seiner Kehle rann. So bald würde er wohl nicht mehr mit Rahjala singen und reimen können.
Tuanor blickte sich in der Taverne um. Von draußen wie von drinnen erklang Stöhnen und Schreien und es schienen immer mehr Verwundete ihren Weg in die Taverne zu finden.
Dort in der Ecke hockte Rahjala und redete auf einen der Zyklopäer ein, der in eine Decke eingewickelt war. Daneben lag der Travia Geweihte und rief verzweifelt nach seiner Frau Jolinde. Fred kam herein getorkelt und stürzte zu Boden. Auf seinem Rücken befand sich eine klaffende Wunde, um die sich die Heilerin sofort zu kümmern begann.
Was ist mit Lucan? Habt ihr den Käpt gesehen?“, wollte Tuanor fragen, doch wiederum kam nur ein Röcheln aus seinem Munde.
Schließlich schienen sich alle Überlebenden in der Taverne zu sammeln. Erschöpfung und Verzweiflung war in ihren Gesichtern zu erkennen, während die Untoten sich gegen die verbarrikadierte Tür warfen und versuchten, durch die Fenster herein zu kommen. Selbst die Rondra Geweihte schien hilflos im Raum zu stehen und an der aussichtslosen Lage zu verzweifeln. Schließlich richtete sie sich jedoch wieder zu ihrer vollen Größe auf.
Alle, die noch eine Waffe halten können, sollen sich mit mir hier sammeln und einen letzten Ausfall wagen!“, rief sie.
Sofort packte Tuanor seinen Säbel und stand auf. Ein kleiner Trupp sammelte sich am Eingang und machte sich bereit für einen letzten Stürm, die Rondra Geweihte voran.
Für Rondra!“, rief sie.
Für Rondra!“, antworteten alle im Chor, nur aus Tuanors Mund kam nichts als ein Röcheln. Grimmig verzog er das Gesicht. Vielleicht konnte er nicht mehr Sprechen, aber Kämpfen konnte er allemal.




Die Trollballspielerin


„Los, macht euch schon mal warm!“, forderte Jandara Liskolfdottir ihre Mitspieler auf. Sofort begannen die Thorwalschen Weiber sich ausgiebig zu dehnen und achteten dabei darauf, dass sie immer im Blick des Schiedsrichters blieben.
Gestern war ein erfolgreicher Spieltag gewesen. Die Gjalskerländer und die rote Horde waren rausgeflogen und der bunte Haufen und die unerbittlichen Greyfenfelser hatten soeben um den dritten und vierten Platz gekämpft. Es war sehr amüsant gewesen, ihnen dabei zuzusehen, denn sie hatten neue Spielweisen wie das Zeitlupenspiel, den Maat-Ball-Ersatz und den Bulle-von-Olport-Haufen ausprobiert. Doch die Thorwalschen Weiber würden sich nicht mit solchen Mätzchen abgeben und den Bullenrasslern zeigen, wie man richtig Trollball spielt, was sie ihnen ja eigentlich schon gestern zur genüge bewiesen hatte. 
Leider hatten die Thorwalschen Weiber aber gestern auch einen Verlust hinnehmen müssen, zwar nicht bei den Spielen, aber während der Angriffe dieser grausigen Wasserleichen. Hjorga, ihre Stürmerin und tapfere Kämpferin der Greyfenfelser war im Kampf gefallen und als die Untoten zurück geschlagen waren, hatte eine berührende Beerdingungszeremonie stattgefunden, in der Hjoras sterbliche Überreste den Flammen übergeben worden waren. Auch die Endspiele waren nun ihr gewidmet, denn vor dem ersten Spiel des Tages hatte Netanuk noch einmal an sie erinnert und ihre Asche auf dem Feld verstreut. So war sie zumindest im Geiste mit ihnen. Glücklicherweise hatten die Thorwalschen Weiber jedoch schnell einen Ersatz für Hjora finden können, denn ein Mädchen namens Hannah hatte sich gemeldet, ihren Platz einzunehmen, die, das musste Jandara zugeben, eine gewisse Ähnlichkeit mit Hjorga besaß. Sie hoffte nur, dass sie auch ebenso eine gute Trollballspielerin wie Hjora war. 
Auch das Publikum schien sich für das Endspiel besonders heraus geputzt zu haben, denn Jandara hatte eine Maraskanerin gesehen, die sich aus einer Möhre einen Haarschmuck gebastelt hatte.
Jandara bemerkte, wie der Blick des Schiedsrichters auf ihr ruhte und so dass sie sich für ihn lang steckte und ihm zulächelte. Er schien ihr Lächeln jedoch nicht zu sehen, da sein Blick wohl andere Teile ihres Körpers gerichtet waren. Da tippte ihn der Schreiber an und sagte etwas zu ihm. Der Bulle von Olport schüttelte sich kurz und erhob sein Sprechrohr.
WIR KOMMEN NUN ZUM LETZTEN SPIEL: DIE GLAMORÖSEN, UNSCHLAGBAREN, VOLLKOMMENEN UND ÜBERAUS TAPFEREN THORWALSCHEN WEIBER GEGEN DIE BULLENRASSLER! MÖGE HART, ABER FAIR GEKÄMPFT WERDEN!“
Sofort stimmte Eilif einen Schlachtgesang an:
THORWAHLSCHE WEIBER OOHUIIIIII!!!!!!!!“
Jandara und ihre Mitspielerinnen begaben sich in Position am einen Ende des Spielfelds und schauten die Bullenrassler grimmig an. Und los ging es. Das Spiel war hart und trotz übler Fouls auf Seiten der Bullenrassler wie den unerlaubten Weitwurf oder dem fehlerhaften Knüppeleinsatz, gelang es den Weibern einen haushohen Sieg davon zu tragen.
Jandara schloss jubelnd ihre Mitspielerinnen in die Arme und nicht nur der Schiedsrichter und Eilif schienen sich ernsthaft für sie zu freuen. Doch als Eilif ihnen den wohlverdienten Pokal übergeben wollte, war dieser verschwunden.
WER HAT DEN POKAL GEKLAUT? GEBT IHN SOFORT ZURÜCK!“, schrie Svenna.
Wer den Pokal zurück bring, bekommt eine Flasche Met!“, fügte Eilif hinzu. Sofort begannen alle mit der Suche und schließlich brachte einer der Maraskaner den Pokal zurück, der wohl einsam und allein vor der Taverne gestanden hatte.
Nach der feierlichen Übergabe, stellten sich Svenna und Eilif vor das versammelte Publikum und hielten eine Rede:
Liebe Gäste,“, begann Svenna. „Schön, dass ihr alle dieses Jahr gekommen seid, um unser neues Dorf einzuweihen. Wir hoffen, dass euch die Trollballspiele gefallen haben und dass ihr nächstes Jahr alle wiederkommt, denn dann wird nicht nur ein weiteres Trollballturnier stattfinden, sondern…“, sie blickte Eilif an, der in die Luft starrte. „Eilif!“, sie knuffte ihn in die Seite. Eilif schreckte auf. „Was?“ Er erhaschte Svennas Blick, der sich langsam aber sicher verdüsterte. “Äh…ach so ja…also…“, Eilif schaute nervös in die Runde. „Ähm ja, also der Traviageweihte meinte…also…äh…also Svenna und ich…also…wir…öhm…ja…werden dann wohl nächstes Jahr…weil der Traviageweihte…und so…“ 
Svenna trat Eilif auf den Fuß. „Nun sag schon!“
Äh ja…“ Eilif holte tief Luft. „Also nächstes Jahr werden Svenna und ich…ähm…den Traviabund eingehen.“
Und ihr seid natürlich alle herzlich eingeladen!“, fügte Svenna hinzu.
Ja alle, außer einige.“, sagte Eilif.
Genau“, sagte Svenna. „Einige wollen wir hier nicht mehr haben.“
Äh ja, Schreiber schreib mal auf.“, rief Eilif. „Und zwar wollen wir keine Traviamänner außer Travian Herdmann natürlich, keine Fjarninger und keine haarigen Hinterteile – vor allem aus Greyfenfels. Und Diebe, Räuber und Hehler können uns auch gestohlen bleiben.“
Außerdem wollen wir hier auch keine Orks und kein Pack mehr sehen.“, fügte Svenna hinzu. 
Ja, und gruselige Barden und nervige Trommeln sollen auch weg bleiben.“, sagte Eilif, der gerade so richtig in Fahrt zu kommen schien. „Und Schiedsrichterverklopper, Pokalklauer und Seemonster wollen wir auch nie wieder hier in Svennaholm haben. So…ich glaube, das wars.“ 
Er blickte Svenna fragend an, die zustimmend nickte.
 Plötzlich kam ein Wind auf, der sich immer stärker zu einem Wirbel zusammen schloss. Schließlich entstand daraus ein blau schimmerndes, fast durchsichtiges Wesen, das munter um die Dorfgründer herumwirbelte. 
Hallo Eilif!“, säuselte es. „Na, hab ich dir nicht einen guten Platz für dein Dorf ausgesucht?“
Eilif war völlig verdattert und brachte kein Wort heraus.
Ich hatte auf jeden Fall einen Heidenspaß, euch zu beobachten!“, fügte das Wesen hinzu. „Und ich freu mich schon darauf, zu sehen, was ihr bei den nächsten Trollballspielen anstellen werdet!“





Der Seefahrer

Was für ein angenehmer Tag es gewesen war. Tuanor streckte sich und starrte mit schläfrigem Blick in die Glut des verlöschenden Lagerfeuers.
Zuerst war er wütend auf die Mannschaft der Irgendwas mit Hai gewesen, da keiner die Zeit gefunden hatte, mit aufs Heereslager zu kommen, das sie auf die schwarzen Lande vorbereiten sollte, doch er konnte auch ohne sie Spass haben.
An den Truppenmanövern hatte er mit großen Enthusiasmus teilgenommen und die Vorträge der Magier über schwarze Magie und Dämonen, die sie in den schwarzen Landen erwarten konnten, waren durchaus interessant gewesen. Einer hatte von unsichtbaren, geflügelten Augendämonen erzählt, doch Tuanor war sofort eine gute Erkennungsstrategie eingefallen, nämlich einfach Sand zu werfen, denn dieser würde nicht nur ihre Form erkennen lassen, sondern sie zusätzlich auch blenden.
Der Sand hatte ihn auf eine Idee gebracht und er hatte ein Rätsel für den Diener des Phexes geschmiedet, dass zu einer Silbermünze im Sandkasten führte. Für jede Lösungshilfe hatte Tuanor einen Silber verlangt, so dass er schließlich vier klimpernde Silbermünzen in den Händen hielt, wovon er am Ende aber wieder die Hälfte im Phexschrein gelassen hatte. 
Am Abend wurde der Geburtstag des Herrn Felian von Bärenstein mit einem rauschendem Fest gefeiert, bei dem die Bärensteiner nicht nur großzügig mit Essen und Getränken waren, sondern bei dem auch noch eine Feuerschau zu Ehren des Herrn von Bärenstein aufgeführt wurde.
Auf diesem Fest hatte Tuanor auch Rahjala wieder getroffen, die er seit den letzten Trollballmeisterschaften nicht mehr gesehen hatte. Sie hatte zwei magischen Würfel dabei, von denen einer immer die Wahrheit verkündete. Dies begeisterte die recht feucht-fröhliche Tischrunde so sehr, dass sie sogleich den Würfelkult gründeten, bei dem Rahjala vom Würfel selbst zur Hohepriesterin ernannt wurde. Natürlich gab es auch einige Regeln einzuhalten und wer sie brach, über den richtete der zweite Würfel, zu dessen Meister Tuanor höchst persönlich ernannt wurde. Nach einer Weile entbrannten jedoch Streitigkeiten über die Gebote des Würfels, so dass sich eine Gruppe von den traditionellen Würfelianern abspaltete und einen reformierten Würfelkult gründete. 
Nach vielen weisen Antworten des Würfels, langen und lustigen Diskussionen und einer Menge Gerstensaft hatte sich die Festgesellschaft schließlich aufgelöst, doch Tuanor war mit Rahjala noch zum letzten Lagerfeuer geschlendert, um den Morgen zu begrüßen.
Nach dieser langen Nacht hatte die Glut des Feuers fast schon eine hypnotische Wirkung und Tuanor gingen die seltsamsten Gedanken durch den Kopf. Wenn ein Eiche von einem Blitz gespalten würde, wäre sie dann dasselbe wie zwei Birken, zwischen denen immer eine Hexe steht? Und wenn die Hexe weg flöge und der Baum dann umfiele, würde er dann ein Geräusch machen, da doch niemand mehr da war, es zu hören?
"Bist du sicher, dass du ihn nirgendwo gesehen hast?", 
riss Rahjala ihn aus seinen Gedanken.
"Wen? Den Baum?", fragte Tuanor verwirrt.
"Nein, Tamlin von Weidenau.", erwiderte Rahjala.
"Ach so.", antwortete Tuanor und wendete sich ihr zu."Nein, immer noch nicht."
"Ist ja gut.", sagte Rahjala traurig und starrte wieder in die Glut. 
"Hey, vergiss doch diesen Adelschnösel."
Er legte tröstend den Arm um sie und deutete auf die am Horizont aufgehende Sonne.

"Ein neuer Tag beginnt."




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